Methanemissionen

Die Verringerung von Methanemissionen ist, unabhängig von der Dekarbonisierung der Energiesysteme, der schnellste Weg, die voranschreitende Erderwärmung zu verlangsamen.

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Eine Verringerung der Methanemissionen ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur auf nationaler Ebene, sondern global gesehen - Europa ist dafür prädestiniert, hier eine Führungsrolle zu übernehmen.

Der Methan-Moment Ist Jetzt

Dry and cracked riverbed

Die Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Natur sind weltweit immer stärker sichtbar. Durch eine Verlangsamung der Erwärmungsrate könnten die akuten Klimarisiken wie Ernteverluste, Waldbrände, extreme Wetterbedingungen und steigende Meeresspiegel abgewendet werden. Aber unser Zeitfenster schließt sich. Wir brauchen schnelle Lösungen.

Die Reduktion der Methanemissionen bietet bereits heute unmittelbare Vorteile, während die Verringerung von Kohlendioxid erst mittel- und langfristig Wirkung zeigt.

Methan ist in den ersten 20 Jahren nach Ausstoß mehr als 80-mal potenter als CO2 - und die atmosphärischen Konzentrationen des Gases steigen derzeit so schnell wie seit den 1980er Jahren nicht mehr.

Mindestens 25 % der heutigen Erwärmung ist auf menschengemachte Methanemissionen zurückzuführen.

Dabei existieren bereits Lösungen, um Methanemissionen zu reduzieren. Einige der schnellsten und kosteneffektivsten liegen im Bereich der fossilen Brennstoffe.

Die Rolle Europas

Als größter Erdgasimporteur der Welt ist Europa in einer einzigartigen Position, um neue Standards für die Reduktion von Methan zu setzen und damit die Emissionen nicht nur in Europa, sondern weltweit zu senken.

Die Europäische Union hat dies erkannt, als sie sich zusammen mit 100 weiteren Ländern im "Global Methane Pledge" dazu verpflichtete, die Methanemissionen bis 2030 um 30 % zu reduzieren.

Um diese Zusage zu erfüllen und die eigenen Klimaziele für 2030 zu erreichen, hat die EU kürzlich Rechtsvorschriften zur Verringerung ihres Methan-Fußabdrucks im Energiesektor vorgeschlagen.

Die EU-Methanverordnung, die derzeit geprüft wird, kann ihre Versprechen einlösen, wenn Maßnahmen in vier Schlüsselbereichen konsequent umgesetzt werden.

Methane Emissions

Vier Schritte Zur Lösung Des Methan-Problems

1. Verbesserte Überwachung und Berichterstattung

Europa muss neue digitale Technologien besser nutzen, um die Methanemissionen auf Grundlage direkter Messungen sowohl innerhalb als auch außerhalb seiner Grenzen und in Übereinstimmung mit den Standards des Oil and Gas Methane Partnership 2.0 zu überwachen.

Der Methan-Spürsatellit MethaneSAT und andere bahnbrechende neue Technologien eröffnen komplett neue Möglichkeiten des Reportings und heben Klimatransparenz und Rechenschaftspflicht auf ein neues Level.

2. Lecks stopfen

Ein Großteil der Methanemissionen aus der Öl- und Gas Industrie stammt aus bestehenden Lecks. Um die Lecks zu stopfen, muss Europa bereits existierende internationale Best-Practice bei der Erkennung und Reparatur von Lecks durchsetzen - und das in einer Regelmäßigkeit, die alle Lecks erfasst, einschließlich stochastischer und unvorhersehbarer Superemittenten.

MethaneSAT

3. Flaring und Venting stoppen

Die routinemäßige Entlüftung (Venting) und das Abfackeln (Flaring) sind umweltschädliche Praktiken, bei denen Methan verbrannt oder in die Atmosphäre freigesetzt wird.

Das Auffangen der Milliarden Kubikmeter Erdgas, die durch Flaring und Venting verschwendet werden, kann auch dazu beitragen, die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas zu verringern.

4. Methan in importiertem Gas begrenzen

Die durch Import entstehenden Methanemissionen Europas sind bis zu achtmal größer als die inländischen Emissionen. Jeder Plan, der Importe nicht berücksichtigt, ist so von Beginn an zum Scheitern verurteilt.

Die politischen Entscheidungsträger sollten ein verbindliches Ziel für die Methankonzentration einführen, das die Methanemissionen, die bei der Förderung und dem Transport von Erdgas entstehen, weitestgehend auf Null reduziert.

Oil rig